von Caspar Keller

AN JEDEM GOTTVERDAMMTEN SONNTAG (original: ANY GIVEN SUNDAY), so lautet der deutsche Titel eines Films mit Al Pacino. Darin dreht sich alles um den American Football, seine National Football League NFL und seine Spiele, die an jedem Sonntag im Jahr so viele Herzen höher schlagen lassen.

Seit 44 Jahren läuft hierzulande an jedem Sonntagabend TATORT im deutschen Fernsehen. Und wenn man dem fixen Spruch »Erfolg gibt recht« irgendeine Bedeutung beimisst, dann ist TATORT nach Essen und Sex Deutschlands drittliebstes Kind. 

TATORT - Das Spiel

von François Werner,

Spielkonzept: Marco Teubner und Heinrich Glumplermoses.

Verlag: moses.

Ab 12 Jahren, 2-6 Spieler, Spielzeit ca. 30 Minuten.

Inhalt: 336 Fragekarten, 15 Bonuskarten, 25 Chips, 6 Spielsteine, 1 Notizblock.

€ 29,95

Sonntagabend, 20.15 Uhr – dann ist in vielen Wohnzimmern hierzulande Tatort-Zeit. Nichts vereint uns so sehr, wie sich am Montagmorgen beim ersten Kaffee genüsslich über den Mord am vorigen Abend auszutauschen. Der moses. Verlag hat exklusiv zusammen mit der ARD eine umfangreiche Produktreihe rund um den beliebten TV-Klassiker entwickelt. Das Spiel macht den Kult lebendig und aus jedem Tag ein bisschen Sonntag. So wird’s gespielt: Ziel des Spiels ist es, durch richtig beantwortete Fragen schnellstmöglich auf der Karriereleiter aufzusteigen. Wer zuerst den Dienstgrad des „Ersten Kriminalhauptkommissars“ erreicht, gewinnt. Das Spiel läuft über mehrere Runden. Ein Spieler wählt eine Karte aus einer der sechs unterschiedlichen Kategorien rund um den Tatort (Classics, Modern Times, Faktencheck, Städte, Kuriositäten, Backstage), entscheidet sich für eine Frage und liest sie laut vor. Daraufhin notieren alle Spieler gleichzeitig und geheim ihre Antworten auf ihrem Notizblatt. Anschließend wird die Lösung auf der Kartenrückseite verlesen. Wer richtig geantwortet hat, darf mit seinem Spielstein auf der Karriereleiter vorrücken. Und der Clou: Der Spieler, der am weitesten zurückliegt, darf immer als Erstes ziehen und wählt die nächste Frage aus. So haben auch Tatort-Neulinge eine echte Chance! (Quelle: moses. Verlag)

Das Wichtigste vorweg: Ich habe gewonnen! Und wie fühlt es sich an, wenn man Erster Kriminalhauptkommissar bei TATORT - Das Spiel geworden ist? Ich glaube so, wie im echten Leben als Erster Kriminalhauptkommissar: Niemand bringt einem Wertschätzung entgegen.

Wir spielten zu viert, eine Runde, gefühlt eine Stunde. Zwischendurch wollte die Hälfte schon die Polizeimarke hinschmeißen. Nach klarer Ansage von oben und Androhung von Pensionskürzungen wurde aber weiter ermittelt ... äh, gespielt. Über eines waren alle hochzufrieden: Die Spieleanleitung ist kurz und verständlich. Auch sind die Spielschritte leicht nachvollziehbar. Das Spieldesign sieht gut aus. Einzig allein an den Fragen hakte es gewaltig. Für Kommissaranwärter vom Jahrgang 1985 und jünger stellten Fragen derart wie die folgende unüberwindbare Hürden dar: Wie nennt Rechtsmediziner Boerne seine Assistentin Silke Hammer immer wieder? – a) Albertine, b) Alberich, c) Alte Schachtel, d) Anakonda? Ich gebe mal nur einen Hinweis: Der Ring der Nibelungen! „Hä?! Ist das ein Adventure-Rollenspiel für die PS4? “, könnte der Kommentar darauf lauten. 

TATORT - Das Spiel ist sehr zu empfehlen für Tatort-Fans. Und von denen gibt es ja einige, wenn man der 44-jährigen Erfolgsgeschichte von TATORT im Ersten irgendeine Bedeutung beimisst.