Glaube ist alles!
MEIN FREMDES LEBEN
Fragen nach Glaube, Existenz, Sinn des Lebens.
Einen Tick anders!
Atheismus, vom Altgriechischen »átheos«: ohne Gott
Rückblickend erzählt Dr. med. Paul O’Rourke, Zahnarzt und Facharzt für Prothetik, vom Sommer des Jahres 2011 in New York City. In Erinnerungen geht er noch weiter zurück – zu seinen Beziehungen, zu seiner Kindheit. Hauptsächlich aber behandelt der 384-seitige Roman die Ereignisse, die Paul O’Rourkes Leben auf den Kopf stellten und sich im schicksalhaften Sommer ereigneten, in dem seine Lieblingsbaseballmannschaft, die Bostoner Red Sox, die größte Niederlage hinnehmen musste.
Autor Joshua Ferris spannt geschickt den Spannungsbogen. Revue betrachtet passiert nicht viel. Und trotzdem gelingt es ihm, den Leser bei Laune zu halten. Dafür wesentlich ursächlich sind insbesondere die Stadt New York, der Beruf und das Mysterium „Zahnarzt“ und der insgeheim von uns allen gehegte Wunsch, aus der Anonymität des (a)sozialen Netzwerks auserkoren zu werden.
Es darf 2x das Taschenbuch »Mein fremdes Leben«, erschienen im btb Verlag, gewonnen werden.
Preisfrage und Teilnahmebedingungen finden sich weiter unten.
MEIN FREMDES LEBEN
von Joshua Ferris
Aus dem Amerikanischen von Marcus Ingendaay
Verlag: btb
Taschenbuch, Broschur
ISBN: 978-3-442-71410-0
Glaube, Existenz, Sinn des Lebens
Unterhaltsam, verständlich geschrieben. Teils lax, was dem Typus der Romanfigur geschuldet ist. »Mein fremdes Leben« verbindet die Genres, und trägt einen leichten Einschlag eines Krimis und auch etwas, das als Indiana-Jones-Adventure beschrieben werden kann.
Der Ich-Erzähler sieht im ersten Moment sich und seine Existenz bedroht. Irgendjemand oder irgendetwas scheint ihn in Misskredit bringen zu wollen: ein verärgerter Patient, ein neidender Konkurrent? Er begibt sich auf die Suche nach dem Ursprung der Saat. Was er findet ist die menschliche Mythologie selbst, der Beginn allen kulturellen Miteinanders, die Konfrontation des homo oeconomicus mit der Frage nach dem Sinn des Lebens.
10 Kapitel gefasst unter 2 Abschnitte: »Sohn eines Fremden«, »Ersatz-Israel«
Ohne anklagend zu wirken, stellt »Mein fremdes Leben« die Generation Internet infrage, oder auch nur die Konsumgesellschaft, die nur benutzt, nicht aber selbst produziert. Die Figur des Paul O’Rourke steht leidenschaftslos zwischen den Fronten. Mit seinem Baseball verkörpert er im Ansatz, das Überbleibsel eines Stereotypen von einem Cowboy, wobei das bereits wieder zu wild und aufreibend für einen Couch-Potato wie ihn wäre.
»Meine Praxis hat sechs Tage die Woche geöffnet,
am Donnerstag auch abends.« – Dr. Paul O’Rourke
Er arbeitet viel, ohne gleichzeitig ein Workaholic zu sein. Er hat nebenher nicht viel anderes. Als unvermittelt etwas von außen in sein abschätzbares Leben drängt, ist er zunächst empört über die Unruhestiftung. Schnell aber findet er Gefallen an der Erlösung von der Routine. Und auch wenn die neu gewonnene Erkenntnis ihm den Boden unter seinen Arztschuhen zu stehlen droht, ist das Spiel mit dem Gedanken, etwas Besonderes zu sein, unwiderstehlich verlockend.
Der Autor
Joshua Ferris, Jahrgang 1974, ist ein amerikanischer Buchautor. Er studierte Englisch und Philosophie. Für seine insgesamt drei Romane wurde er mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. 2014 erschien »Das fremde Leben« und erschien zunächst im Luchterhand Verlag als Hardcover.
Joshua Ferris lebt mit Frau und Kind in New York.
kulturMATERIAL Gewinnspiel
Beabsichtigter Zweck: Gewinnspiel mit variierenden Preisen (abhängig vom jeweiligen Gewinnspiel).
Es werden Antworten bis Donnerstag, 22. Dezember 2016, 24:00 berücksichtigt. Aus den richtigen Antworten werden die Gewinner ermittelt und benachrichtigt. Das Los entscheidet. Jeweilige Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt, falls weiterführende Informationen wie Versandadresse erforderlich sind und diese nicht schon vorliegen – hierauf muss innerhalb drei Tagen geantwortet werden, sonst verfällt der Gewinnanspruch. Teilnahme ab 16 Jahren, vollständiger Name, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Reichweite: Deutschland. Alle personenbezogenen Daten werden zum beabsichtigten Zweck verwendet.
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