von Caspar Keller

»Hä!?« wird jetzt der eine oder andere männliche Leser denken oder gar aussprechen, weil leises Denken in der heutigen Zeit keine Tugend mehr ist. Aber, aber, wer wird denn gleich ... »Frau von morgen weiß, was sie will« kann unterschiedlich interpretiert werden. Es kann die elementar wichtige weibliche Selbstbestimmung und das Brechen mit bereits infrage stehenden Traditionen bedeuten. Es kann aber auch als Bedrohung gedeutet werden – in der Tierwelt ist es nicht unüblich, dass das Weibchen das Männchen verspeist.

EX MACHINA, das Regiedebüt von 28 DAYS LATER Drehbuchautor Alex Garland, enthält Ansätze einer Dystopie, deren zukünftige Gesellschaft von berechnenden, ich-bezogenen, funktionierenden Menschen beherrscht wird. In EX MACHINA ist es Ava (überzeugend: Alicia Vikander), die stellvertretend für das steht, was der Gesellschaft (oder auch nur den Männern) blüht. Es bleibt den Überlegungen des Betrachters überlassen, das gut zu heißen oder alarmiert zu sein.

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Dem 24-jährigen Programmier-Ass Caleb (Domhnall Gleeson) wird die Ehre zuteil, seinen zurückgezogenen Chef Nathan (Oscar Isaac) höchstpersönlich kennenzulernen. Dafür begibt er sich für eine Woche in dessen abgelegenes Berg-Domizil. Er wird von seinem Vorgesetzten herzlich empfangen, genießt die luxeriösen Annehmlichkeiten und darf im hauseigenen High-End-Labor die allerersten Errungenschaften im Bereich der künstlichen Intelligenz bestaunen: eine sehr attraktive Roboterfrau (Alicia Vikander). Doch dann muss Caleb feststellen, dass sein Chef nicht gänzlich ehrenwerte Ziele verfolgt. Bald schon sieht er sich als Teil eines Experiments um Mensch, Maschine, Begierde, Erotik und Tod.

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EX MACHINA

UNIVERSAL Pictures

Kinostart: 23.04.15

Regie: Alex Garland, mit Domhnall Gleeson, Oscar Isaac, Alicia Vikander.